Trikotanalyse: Das Rapid-Heimtrikot 2021/22 von Puma

Am 14. Juni 2021 wurde das neue Rapid-Heimtrikot für die Saison 2021/22 präsentiert. Das erste Trikot des neuen Ausstatters Puma enthält einige besondere Merkmale – ein tiefergehender Blick auf die neue Spielkleidung der Hütteldorfer.
(in English below)
Info: Dies ist KEIN bezahlter Beitrag. Das Trikot habe ich selbst im Fanshop des SK Rapid erworben und kein Exemplar oder sonstige Leistung von Rapid, Puma oder 11teamsports erhalten.
Puma als neuer Ausrüster – ein historischer Blick zurück
Puma ist nach Adidas (1974-1990, 1999-2021), Kappa (1991-1992) und Diadora (1992-1999) der vierte Ausrüster in der Geschichte des SK Rapid. Puma war in der Vergangenheit bereits Ausstatter vieler Bundesligateams, unter anderem Sturm Graz, Wacker Innsbruck, Austria Salzburg, Admira Wacker oder Vienna. Bekannt ist weiters die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Nationalteam, die bereits seit den 1970er-Jahren besteht und somit eine der längsten Kooperationen im Fußball darstellt. 11teamsports ist ab sofort als dritte Konstante vertreten und für den operativen Bereich zuständig – mehr dazu im Interview, das ich vor einiger Zeit mit 11teamsports-Geschäftsführer Dietmar Wieser geführt habe.
Grün, Weiß, Blau und Rot auf dem Heimtrikot – Ein Novum
Dass Puma – oftmals auch umstritten und viel diskutiert – gerne neues probiert, ist spätestens seit den Auswärtstrikots einiger Europameisterschaftsteilnehmer bekannt. Auch beim Rapid-Trikot gibt es etwas Neues: Erstmals sind sowohl Grün und Weiß als aktuelle Vereinsfarben, als auch Blau und Rot als Gründerfarben auf einem Heimtrikot verankert. Auf einem Auswärtstrikot war das bereits der Fall – in den Saisonen 2014/15 und 2015/16, siehe hier. Die Farben Blau und Rot sind mittels Diagonalstreifen eingebunden, zentral prangt wie bei jedem Heimtrikot seit 2005 der weiße Schriftzug von Wien Energie auf orangefarbenem Hintergrund. Die größte Fläche ist in Weiß gehalten, die Ärmel in Grün. Auf dem ersten Blick sollte auch nichts gegen die UEFA-Trikotregularien sprechen, somit könnte es – sofern nichts anderes geplant ist – auch das Trikot für den Europapokal für die kommende Saison werden.




Was fällt sonst noch auf?
- Das Rapid-Heimtrikot ist als Trikot für die Saison 2021/22 angekündigt – ein Indiz dafür, dass nun vielleicht jährlich (anstatt wie bisher alle zwei Jahre) beide Trikots gewechselt werden?
- Das Design der Rückennummern ist neu. Eine weitaus verspieltere Schrift in Grün ziert nun den Rücken der Spieler.
- Das Wappen steht weiter heraus als bei den Adidas-Trikots. Es dürfte aufgebügelt oder aufgeklebt sein, Nähte sind nicht zu sehen. Die Umrandungen sind weiters nicht so stark wie auf den Adidas-Trikots.
- Das Puma-Logo ist auf weißem Hintergrund in Grün gehalten, auf grünem Hintergrund in Weiß (siehe Schultern) – auch bei Adidas war die Farbe des Ausstatterlogos entsprechend angepasst.
- Mit dieser Saison gibt es das Logo der Admiral Bundesliga auf dem Trikot. Admiral ist der neue Namenssponsor der österreichischen Bundesliga.
- Das Auswärtstrikot wird zu einem späteren Zeitpunkt präsentiert. Ebenso verhält es sich wohl mit den Tormanntrikots.
- Die Trikots sind eher eng geschnitten. Im Zweifel eine Nummer größer nehmen. Ich trage bei 178cm und 71kg zumeist Medium, dieses Mal wurde es Large.
- Ich habe mir das Trikot mit der Nummer 29 von Ercan Kara gekauft. Eventuell ein riskanter Kauf, da ein Abgang regelmäßig spekuliert wird. Es könnte auch sein, dass sich noch Spielernummern ändern.
Weiteres Equipment von Puma
Auch weiteres Equipment von Puma wurde heute präsentiert, einige Sachen sollen in den nächsten Wochen noch folgen. Die Hosen sind in Grün gehalten, die Stutzen in Weiß.












Alle Bilder © SK Rapid/rapidshop.at
Fazit zur ersten Puma-Wäsch‘
Es ist ein Design, an das ich mich selbst noch ein wenig gewöhnen muss. Das ist aber nichts neues, wie ich bereits bei meinem Rückblick zu den besten Trikots der zweiten Adidas-Ära geschrieben habe. Nach den größtenteils positiv angenommenen Adidas-Trikots der letzten Jahre ist es eine schwere Aufgabe, als Nachfolger der drei Streifen zu agieren. Alleine durch die Tatsache, dass man einen Ausrüster nach 22 Jahren ersetzt und das auch noch beim größten Fußballclub des Landes, war etwas neues von Nöten, das aber auch die große Tradition des Vereins berücksichtigt. Und das hat Puma in Abstimmung mit dem Verein geliefert. Was mich als Puma-Kritiker doch positiv überrascht hat.
Die Puma-Heimpremiere ist durchaus farbenfroh gestaltet, aber mit dem Versuch, alle vier wichtigen Farben des Vereins auf einem Heimtrikot unterzubringen, hat man wie erwähnt eben auch etwas neues/anderes geschaffen. Ein durchaus mutiger Auftakt, bei dem sich den ersten Kommentaren in den Foren und den sozialen Medien nach wie so oft die Geister scheiden. Einige finden den Ansatz toll, andere sind wiederum direkt abgeschreckt. Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Kritik, die oftmals durchklingt: In Kombination mit dem Sponsoraufdruck sind es zu viele Farben auf einem Trikot oder die Schrift auf dem Rücken wirkt kindlich/verspielt. Alles Punkte, die ich heute schon einige Male gehört/gelesen habe und die ich ebenso nachvollziehen kann, obwohl ich es nicht so empfinde. Ein Verbesserungswunsch, den man ebenso liest: Es ist zu wenig Grün auf dem Trikot – ein Tausch der Farben Grün und Weiß wäre sinnvoll gewesen. Eine Idee, der ich nach Überlegung definitiv auch zustimme. Mein Lieblingstrikot der Adidas-Jahre war zwar ein Nadelstreiftrikot, das mehrheitlich Weiß war, jedoch als Auswärtstrikot. Bei einem Heimtrikot sollte – wie ich finde – dennoch das Grün überwiegen oder zumindest gleich viel Anteil wie Weiß haben.
Dass es ein Trikot sein wird, das polarisiert, war mir nach der Präsentation gleich bewusst. Etwas neues, das aber farblich auch wiederum traditionell ist, mit ganz neuen Ansätzen. Nach 22 Jahren bei Adidas, die in den letzten Jahren schöne Trikots gestaltet haben, ist es von Haus aus nicht leicht, von Anfang an zu imponieren. Mein Endfazit ist dennoch positiv. Man setzt neue Akzente und mit der neuen Schrift auf dem Rücken sieht man etwas wirklich neues, hier wurde jahrelang nichts verändert. Grundsätzlicher Tipp: Mir hat das Trikot in Natura um einiges besser gefallen als bei der Videopräsentation. Das kann die Wahrnehmung oftmals auch noch ändern.
Um es abschließend mit den Worten von Heinz zu sagen: Am wichtigsten ist am Ende des Tages, dass man in diesem Heimtrikot auch einmal ein Derby (und vielleicht auch wieder einmal einen Titel) im neuen Stadion gewinnt. Sodann: Auf hoffentlich viele Siege im neuen Heimtrikot.
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