Auf Besuch im National Football Museum in Manchester

Zum Abschluss meines letzten England-Trips zog es mich noch in das National Football Museum in Manchester. Ein prunkhafter, moderner Bau, der bereits von außen einiges versprechen ließ.
Das 2001 eröffnete Museum befindet sich im Stadtzentrum Manchesters und ist kostenlos zu besichtigen. Bei insgesamt vier Stockwerken (das letzte Stockwerk ist ausschließlich für Schulen zugänglich, darüber gibt es noch ein zweistöckiges Restaurant) sollte man sich zumindest zwei Stunden Zeit nehmen, um die gesamte Ausstellung in Ruhe anzusehen. Das Museum hat täglich von 10-17 Uhr geöffnet. Ein kleiner Shop und eine Bar, die sämtliche Premier League-Spiele zeigt, runden das Angebot ab.
Liebevoll, kritisch und zitatlastig
Diese drei Begriffe prägten für mich das gesamte Museum. Man betritt das Museum nach Hinweis beim Einlass, dass Spenden (aufgrund des kostenlosen Einlasses) erwünscht sind, durch einen klassisch-britischen Turnstyle.
Im Erdgeschoss befindet sich gleich die Hall of Fame des Museums mit sämtlichen Größen des Weltfußballs. Einer davon, Pele, wird im dritten Stock mit einer Sonderausstellung geehrt, welche dem Anschein nach laufend wechselt. Das Museum ist auch bestens für Kinder geeignet, interaktive Elemente (Schusswände, Dezibelmesser für Fan-Lautstärke, Wuzzeltische, usw.) sind stark vertreten.
Tolle, kritische Zitate ziehen sich durch das ganze Museum, was sehr gefällt. Ein so kritischer Zugang zu gewissen Themen (Medien, Fans, Kommerzialisierung) war nicht unbedingt zu erwarten. Sämtliche Angaben zu den Ausstellungsstücken sind viersprachig, unter anderem auch in Deutsch, verfügbar. Auch Tabuthemen wie die Homosexualität im Fußball werden am Beispiel von Justin Fashanu ausführlich behandelt.
Aufwändige Architektur, interessante Ausstellungsstücke
Für ein Fußballmuseum wirkt die Architektur doch sehr aufwändig. So führt beispielsweise ein querfahrender Lift durch das gläserne Gebäude.
Viele Ausstellungsstücke habe ich in dieser Form noch nicht gesehen. So beispielsweise Vorgänger von Tischfußballtischen aus den 1920er Jahren oder eine Michael Jackson-Statue, die früher in Craven Cottage zu Ehren eines Besuches des King of Pop stand. Eindrucksvoll sind auch Gemälde von Spielern oder Erinnerungsstücke aus bekannten Spielen, wie beispielsweise der Matchball der Partie England-Argentinien bei der WM 2002 oder alte Trikots aus den Frühzeiten des Fußballs. Auf die fortdauernde Entwicklung und den Ursprung des Fußballs wird sehr viel Wert gelegt. Die Pelé-Sonderausstellung im dritten Stock rundet die Ausstellung schlussendlich ab.
Wer einmal in der Umgebung von Manchester ist, sollte dem Museum auf jeden Fall einen Besuch abstatten, mehr als zwei Stunden sollten jedoch eingeplant werden.
Fotos zum Museum finden sich hier: https://foodballandmedia.wordpress.com/2017/09/28/auf-besuch-im-national-football-museum-in-manchester/
(Verfasst im September 2017)
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