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Ergebnisse zu meiner Magisterarbeit über Rapid-Trikots

Wie bereits oftmals kreuz und quer berichtet, schreibe ich seit inzwischen einem dreiviertel Jahr an meiner Magisterarbeit über Rapid-Trikots und die Wirkung von Sponsoren auf Anhänger am Institut für Publizistik- u. Kommunikationswissenschaft an der Uni Wien. Nun sind die Auswertungen komplett, die wichtigsten Ergebnisse folgend aufgelistet. Die gesamte Arbeit ist hier zu finden: http://othes.univie.ac.at/53833/1/56629.pdf

Ergänzung: Ich habe in meiner Arbeit nur die Trikotsponsoren abgefragt, welche auf der Brust des Trikots des SK Rapid für mehr als ein Pflichtspiel zu sehen waren (Einzelsponsoren ausgeschlossen). Bis heute hatte Rapid übergreifend 54 bekannte Trikotsponsoren alleine auf der Brust, Sondersponsoren in der Stadthalle und Einzelsponsorings eingeschlossen. Die folgenden Ergebnisse bilden nur einen Bruchteil dessen ab, was in der Arbeit selbst steht.

  • 483 Teilnehmer, davon 458 mit Rapid-Sympathie
  • 229 mit Abo, 229 ohne Abo
  • 102 Personen Mitglied in Fanclub, 356 nicht
  • Durchschnittsalter 32 Jahre , Teilnehmer verfolgt im Durchschnitt seit 1995 Rapid
  • Größte Gruppe in der Stichprobe (21%) besucht mehr als 20 Rapid-Spiele pro Jahr – Zeichen dafür, dass verstärkt Personen mit sehr intensivem Fandasein unter ProbandInnen sind
  • Durchschnittlich konnten bei der offenen Frage 4,94 Sponsoren genannt werden
  • Der meistgenannte Sponsor bei der offenen Frage ist – wenig überraschend – Wien Energie (als aktueller und längstdienender Sponsor), gefolgt von Bank Austria, Wienerberger, Avanti und Elan.
  • Als kultigster Sponsor stellte sich Elan vor Avanti heraus, Admiral Sportwetten wird am kommerziellsten gesehen (die Gegenpole waren Kommerz und Kult). Alle Banken (Raiffeisen, BA, CA, Bawag, Zentralsparkasse) wurden übrigens eher dem Kommerz zugeordnet, was wohl auch mit deren Geschäftsgebiet zu tun hat.
  • Admiral Sportwetten schneidet in den meisten Kategorien am schlechtesten ab. Interessant ist aber, dass Admiral Sportwetten – obwohl die Mehrheit bei der eingeschätzten Dauer des Sponsorings angab, dass Admiral nie Sponsor war – selbst bei der Darstellung des Sponsors am Trikot am schlechtesten abschnitt.
  • Billa und Wiener Städtische wurden als Fallen eingebaut. Dennoch ging Billa als das als erfolgreichste  und das Unternehmen mit dem besten Markenauftritt der 16 abgefragten Unternehmen hervor. Am sympathischsten wirkte hingegen beispielsweise Avanti.
  • Die schönste Darstellung eines Sponsors am Trikot wurde Avanti zugeschrieben (vielleicht auch wegen nostalgischer Aufladung durch UR-Shirts beim letztjährigen Cupfinale?), am negativsten wie erwähnt Admiral Sportwetten.
  • Der Bank Austria wird das größte Zutun am sportlichen Erfolg/Misserfolg zugeschrieben. Denkt man daran, dass der durchschnittliche Teilnehmer an der Studie 1995 begonnen hat, Rapid zu verfolgen, dann passt das auch ganz gut mit der Rettung Rapids zusammen.
  • Kein einziges Unternehmen gelangte bei der Frage, ob Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens aufgrund eines Sponsorings bei Rapid bevorzugt konsumiert werden, in den positiven Bereich. Auch die Unternehmensphilosophie der Unternehmen wird nur selten vereinbar mit der Vereinsphilosophie des SK Rapid gesehen, der Großteil der Unternehmen landet im negativen Bereich.
  • Bei der Raiffeisenbank, Bawag, Kampa Haus, Wiener Schnitzlplatzl, Admiral Sportwetten, Aral, Martha Erdöl wurde mehrheitlich angenommen, dass diese Unternehmen nie Sponsor bei Rapid waren. Man merkt daran, dass eher langfristige Sponsorings von Vorteil sind. Diese Unternehmen waren nämlich verhältnismäßig kurz tätig.
  • Dass sich die Dauer des Trikotsponsorings positiv auf den Beliebtheitsgrad bei Rapid-Anhängern oder den Sponsor-Fit (Glaubwürdigkeit der Beziehung zwischen Sponsor und Mannschaft) auswirkt, konnte nicht nachgewiesen werden
  • Je stärker eine Person mit Rapid verbunden ist, desto negativer bewertet sie Trikotsponsoren
  • Fanclubmitglieder bewerten Sponsoren besser als Nicht-Fanclubmitglieder
  • Entgegen meiner Annahme wurden Hauptsponsoren im Laufe der Zeit beliebter à kann natürlich auch am stärkeren Erinnerungsvermögen liegen, kann dafür aber keinen gezielten Grund nennen, weil nicht so tief erforscht
  • Mehrheitlich wurde angenommen, dass Wienerberger der erste Trikotsponsor Rapids war (oder es wurde „ich weiß es nicht“ geantwortet). Liegt wohl daran, dass viele Bilder von Hans Krankl (vor allem auch erste Farbfotos) eher aus der Wienerberger-Zeit denn aus der Raiffeisen- und Zentralsparkasse-Zeit verfügbar sind
  • Fast 60% glauben, dass Rapid noch nie einen Sponsor im Vereinsnamen hatte
  • Nur 12% stimmten zu oder vollkommen zu, dass sie jedes Mal das neue Trikot kaufen
  • Fast 80% stimmen der Aussage nicht oder überhaupt nicht zu, dass Rapid einen Sponsor im Vereinsnamen haben sollte, wohingegen knapp 48% zustimmen oder vollkommen zustimmen, wenn sie gefragt werden, ob es heutzutage Sponsoren im Stadionnamen benötigt. 20% stehen dem neutral gegenüber, 32% negativ.
  • Nur 11% sehen sich erst durch das Tragen von Fanartikeln als echte Rapid-Fans

(Verfasst im Juli 2018)

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